Ob es um billige Arbeitskräfte oder aggressive Chemikalien geht, die Fast-Fashion-Industrie hat eine Menge zu verantworten.

Hier ist eine Aufschlüsselung, warum es sich lohnt, für nachhaltige Mode mehr zu bezahlen.

Beim Einkauf im Internet oder in einem Geschäft ist es leicht, sich ausschließlich auf das Aussehen und den Preis eines Kleidungsstücks zu konzentrieren, insbesondere bei der großen Auswahl, die uns als Verbraucher zur Verfügung steht. Auch wenn Fast Fashion sich gut für den Geldbeutel anfühlt, hat irgendetwas oder irgendjemand darunter gelitten, dass sie so billig ist.

Wann hast du dir das letzte Mal Gedanken darüber gemacht, wie diese Produkte für uns zum Kauf angeboten werden? Es ist für viele Menschen überraschend, wie viele Personen an der Herstellung eines Kleidungsstücks beteiligt sind – wie viele Kilometer es zurückgelegt hat und welche Prozesse es durchlaufen hat. Ob es sich um ein einfaches weißes T-Shirt, vegane Schuhe aus veganem Leder oder eine extravagante Handtasche handelt, jedes Kleidungsstück ist in seiner Herstellung einzigartig.

Es ist ein Leichtes, die Zahlung eines höheren Preises für einen Artikel zu rechtfertigen, der zwar gleich aussieht, aber nachhaltig produziert wurde, wenn man die Reise des Produkts nachvollziehen kann. Und keine Sorge, wir haben einen allgemeinen Überblick erstellt, um euch auf den neuesten Stand zu bringen ...

 

Schritt 1: Design

Während des Designprozesses wird jedes kreative Detail des Produkts festgelegt. Dazu gehören die Farben, der Druck, die Form und die Passform des Artikels. Einige Designs werden von Hand gezeichnet, andere am Computer entworfen.

Der Designprozess spielt eine große Rolle bei der Entscheidung über die Nachhaltigkeit des Artikels, da er über die Qualität und das Ende der Lebensdauer entscheidet. In der Welt der Fast Fashion wird das Designen mit Rücksicht auf den Planeten in der Regel ignoriert, stattdessen liegt der Fokus darauf, schnell wechselnde neue Trends zu fördern. Die Artikel sind nicht für eine lange Lebensdauer oder für eine Wiederverwendung oder Recyclingfähigkeit ausgelegt.

Im Gegensatz dazu berücksichtigt die „Slow and Circular Fashion“ die Umweltauswirkungen von Modeartikeln und zielt darauf ab, sie so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Dies könnte beispielsweise die Herstellung veganer Sandalen aus Bio-Baumwolle anstelle von nicht-biologischer Baumwolle sein oder die Verwendung von Naturkork zur Herstellung von Korkschuhen anstelle von Plastikfasern, deren Zersetzung Tausende von Jahren dauern würde.

 

 

Schritt 2: Stoffverarbeitung

Der Stoff ist ein wichtiger Bestandteil eines Kleidungsstücks, da er den größten Teil des Kleidungsstücks oder der Accessoires ausmacht. Alle Textilien bestehen aus Fasern, die auf unterschiedliche Weise angeordnet sind, um die gewünschte Festigkeit, Haltbarkeit, Optik und Textur zu erzielen. Fasern können aus vielen Quellen stammen, wobei die vier Hauptkategorien Pflanzenfasern, Tierfasern, künstliche Fasern und synthetische Fasern sind. Viele Verbraucher wissen gar nicht, aus welchen Fasern der Großteil ihrer Garderobe besteht, und das ist kaum überraschend, wenn es an Informationen über die Fasern mangelt, die wir tagein, tagaus tragen. So sind beispielsweise die Vorteile der Umstellung auf biologische, weniger chemisch hergestellte Textilien kein häufiges Gesprächsthema. Bestimmte Fasern sind nicht nur besser für den Planeten und lebensrettend für Tiere, sondern können auch gut für die Haut sein und helfen, Hautallergien und -reizungen zu vermeiden.

Leider werden in der Welt der Fast Fashion die Fasern, aus denen der Stoff für ein Kleidungsstück oder Accessoire besteht, nicht nach ethischen Gesichtspunkten ausgewählt, sondern nach Aussehen und Kosten. Das bedeutet, dass der Planet, die Tiere und die Menschen hinter dem finanziellen Gewinn zurückstehen müssen.

Nachhaltige Mode hingegen zielt darauf ab, umweltfreundlich zu sein, indem sie nur minimale negative Auswirkungen hat und die Natur, Tiere und Menschen berücksichtigt, z. B. durch die Verwendung von Fasern auf Pflanzenbasis wie Pinatex zur Herstellung cooler veganer Schuhe aus Ananasblättern. Natürlich bedeutet die Verwendung von Alternativen, dass der Preis höher ist, aber ich denke, wir sind uns alle einig, dass es ein fairer Preis ist.

 

Schritt 3: Herstellung von Kleidungsstücken/Accessoires

Sobald der Stoff die gewünschten Eigenschaften aufweist, kann er zugeschnitten, genäht und zu einem Kleidungsstück oder Accessoire verarbeitet werden. Der Herstellungsprozess des Artikels kann einer Reihe von Prüfungen unterzogen werden, darunter Qualitätskontrollen, Passformbeurteilung, Größenstandardisierung sowie Mengen- und Kostenkontrollen, um nur einige zu nennen.

 

 

Zu den vier größten Bekleidungsexporteuren der Welt gehören China, Bangladesch, Vietnam und Indien. Die niedrigen Lohnkosten in diesen Ländern ziehen Marken an, die ihren eigenen finanziellen Gewinn über die Löhne der Textilarbeiter stellen. So bietet beispielsweise China von den vier größten Exporteuren einen Mindestlohn von nur 150 bis 338 US-Dollar pro Monat und Bangladesch sogar nur schockierende 65 US-Dollar pro Monat. Auf Gewinn ausgerichtete Fast-Fashion-Marken suchen aktiv nach den niedrigsten Kosten für die Herstellung von Kleidung, was oft zu niedrigen Löhnen und manchmal sogar zu Sklavenarbeit führt.

Marken können sicherstellen, dass die an der Herstellung ihrer Kleidungsstücke beteiligten Arbeiter fair bezahlt werden, wenn sie bereit sind, sich dafür einzusetzen. Infolgedessen muss eine Marke ihre Produkte jedoch wahrscheinlich zu höheren Kosten verkaufen.
Ein Grund dafür, warum die lokale, nachhaltige Produktion teurer ist, ist, dass die Produktion in kleineren Mengen erfolgt als bei Fast Fashion. Daher ist es für diese nachhaltigen Marken unmöglich, preislich wettbewerbsfähig zu sein. Man darf nicht vergessen, dass die Kosten des Artikels seinen Weg ins Moderegal widerspiegeln.

 

Schritt 4: Transport und Werbung

Der Transport ist ein wichtiger Teil der Produktion, da er es ermöglicht, Produkte in die Geschäfte und dank des bequemen Online-Shoppings bis vor die Haustür zu liefern. Mit der zunehmenden Globalisierung werden Kleidungsstücke aus immer weiter entfernten Ländern hergestellt, und insbesondere aufgrund der Fast Fashion ist die Nachfrage nach Import und Export dieser Artikel nur noch gestiegen.

Ob auf der Straße, mit dem Zug, auf dem Seeweg oder in der Luft – jeder Transport trägt zur Umweltverschmutzung bei. Die meisten nachhaltigen Marken bemühen sich jedoch, ihre Kleidung, veganen Schuhe und veganen Accessoires so lokal wie möglich zu beschaffen und zu produzieren. Dies trägt dazu bei, den CO2-Fußabdruck des Artikels zu minimieren. Allerdings ist dies in der Regel nicht die billigste Option, was wiederum ein Grund dafür ist, warum nachhaltige Mode mehr kostet.

Fast-Fashion-Werbung fördert eine „Einmal-Tragen-Kultur“ und verkauft Artikel, die genauso schnell wieder aus der Mode kommen, wie sie gekommen sind. Fast-Fashion-Marken stellen oft minderwertige Artikel her, die nicht lange halten und daher weggeworfen werden müssen (was auch nicht gut für den Planeten ist). Minimalistische Mode und zeitloses Design werden in der Welt der Billigmode nicht gefördert, im Gegensatz zu vielen Werbungen für nachhaltige Mode, was zu einem ständigen Konsumbedürfnis nach mehr führt.

Auch wenn es schwierig sein mag, kann es dir wirklich helfen, nachhaltiger einzukaufen und nur das zu kaufen, was du brauchst, wenn du den Kreislauf deines Fast-Fashion-Shoppings durchbrichst und deine Exposition gegenüber ihrer Werbung einschränkst.

 

 

Wenn du es wirklich aufschlüsseln willst, wirst du feststellen, wie viele Menschen an der Herstellung eines Kleidungsstücks, Schuhs oder Accessoires beteiligt sind. Du wirst erkennen, wofür du bezahlst, wenn du ein Kleidungsstück aus nachhaltiger Mode einem Fast-Fashion-Artikel vorziehst.

Macht die Entscheidung für die lokale, ethische Alternative zu einem Kinderspiel, und euer Gewissen, der Planet, die Menschen und die Tiere werden es euch danken.

Sucht ihr nach Inspiration für nachhaltige Mode? Schaut euch an, wie man vegane Accessoires ethisch korrekt stylt.

Einen wunderschönen Tag noch.

Das NAE-Team